Warum ein bisschen irisches Wesen auch uns Deutschen gut täte.

Deutschland und Irland könnten unterschiedlicher kaum sein. Nun komme ich noch aus Berlin, dem unangefochtenen Herzen der Unfreundlichkeit und Rotzigkeit, daher mag meine Wahrnehmung ein wenig extremer sein.

Die irische Gelassenheit

Die Gelassenheit, die einem hier begegnet, ist für das deutsche Gemüt nur schwer zu erfassen. 20 Minuten Busverspätung führen in Berlin nicht nur zu angestrengten Gesichtern und ungeduldigem Trampeln, sondern auch zu tumultartigen Szenen, wenn sich die Türen endlich öffnen. Der Ire jedoch nutzt die Zeit für einen kurzen Plausch mit seinem Nebenmann, weil klar ist, dass jeglicher Ärger nicht zum schnelleren Eintreffen des ÖPNV führt. Beim Einsteigen herrscht Gemütlichkeit, man gewährt einander höflich Vortritt und motzt nicht. Würde man sich in Berlin -wie hier üblich- beim Aussteigen beim Busfahrer bedanken, wäre dieser womöglich weniger frustriert und müsste nicht mehr Dinge wie „GEHSTE MA VONNE TÜR WECH, DU VOGEL, ODER SOLL’N WA DIE JANZE NACHT HIER STEHEN?!“ aggressiv durch die Lautsprecher brüllen.

Hilfsbereitschaft wird hier groß geschrieben, ebenso wie ein offener, herzlicher Umgang auch mit und unter Fremden. Die obligatorische Frage „Hi, how are you?“ (oder stilvoll abgekürzt: Weiterlesen

Zuhause in 2 Ländern: Reiselust vs. Ankommen.

Ja, es war still die letzten beiden Wochen. Eine Woche Heimatbesuch Schwedt/ Berlin liegt hinter mir: Mutti überraschen, mit Freunden meine Untermieter inkl. meiner Katzen besuchen, versalzene Pasta essen gehen, in einem stillgelegten Spaßbad herumklettern, durch den Plänterwald spazieren und… morgens Kaffee ans Bett bekommen :) Und so schnell, wie ich landete, flog ich auch schon wieder und hab zugegebenermaßen ein paar Tage benötigt, um mich hier in Cork wieder einzuleben. Berlins unverblümte Rotzigkeit, mit all den vertrauten Orten, schlecht gelaunten Backwarenfachverkäuferinnen und entkoffeinierten Sojamilch-Latte-Macchiatos. Berlin mit allen, die mir wichtig sind.

Zuhause in zwei Ländern. Deutschland – Irland.

Was für andere aus beruflichen oder privaten Gründen Alltag ist, finde ich überaus befremdlich. Wie kommt es, dass es so Viele in die Ferne treibt, hinaus in die Welt und woher kommt dieser Weiterlesen

Geburtstagsüberraschung für Mutti: Es gibt… mich :)

Juhu, Trubel und Fanfare! Gestern noch in Irland aufgewacht, drei Stunden Busfahrt nach Dublin und von dort zurück nach Berlin. Ich bin wieder zuhause und nach einem zauberhaften Flughafenempfang von Franka und Simone sowie einer herrlichen Nacht bei offenem Fenster (Berliner Luft im Übermaß – wichtig!), ging es heute direkt in meine Brandenburger Kleinstadtheimat.

Mutti feiert ihren 54. Geburtstag und alle wissen Bescheid… außer ihr:

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Treffen sich drei Berliner in Irland.

Die Welt ist ein Dorf. So stehe ich im Hof zusammen mit ein paar anderen Partygästen, nuckle an meiner Zigarette und komme ins Gespräch mit Lisa, die in Cork Deutsch unterrichtet. Dass wir beide aus Berlin kommen ist noch keine große Überraschung, denn Berliner trifft man überall. Wir unterhalten uns über die Mietpreise in Cork, stellen fest, dass man selbst in Berlin günstiger wohnt als hier und vergleichen die Bezirke, in denen wir bisher so gelebt haben. Wo kommst du denn ursprünglich her? Finsterwalde. Schwedt. Ach wat! Zwee Ossis, na kieck ma eener an. Lisa kennt meine Heimatstadt nicht nur, sie war sogar schon da Weiterlesen

Giant’s Causeway – Am Damm des Riesen (höhö, sie hat ‚Damm‘ gesa…)

Also eines muss man den Iren lassen: Landschaften können sie! Da lohnen sich sogar mehr als 5 Stunden Autofahrt vom südlichsten Süden in den nördlichsten Norden Irlands:

Der laaaange Weg zum Ziel.

Der Norden gehört dann regierungspolitisch auch gar nicht mehr zu Irland sondern zu Groß Britannien, sodass Wechselwährung und Personalausweis nicht völlig vergessen werden sollten. Auserkorenes Ziel der illustren Kollegenrunde war der Giant’s Causeway… Dass über 60 Mio Jahre alte Basaltsäulen so rocken können – wer hätte es gedacht? Ich nicht.*

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